Glasfaser – Erster Schritt zu schnellem Internet

Westfälische Nachrichten
Schöppingen/Eggerode – Der Startschuss ist gefallen. Das Ziel: Die Vechtegemeinde soll spätestens Anfang 2015 ans Breitbandnetz angeschlossen sein. Und die Bürger und Firmen somit einen schnellen Glasfaser-Internetzugang erhalten. Bürgermeister Josef Niehoff unterschrieb am Dienstag den Vertrag mit dem Bissendorfer Unternehmen Deutsche Glasfaser.
Von Rupert Joemann

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Für Niehoff ist der Breitband-Anschluss das zentrale Entwicklungsprojekt der nächsten Jahre. Das sieht auch der Gemeinderat so, der einstimmig für den Vertrag stimmte. Ohne Glasfaser, meinte der Bürgermeister, erleide Schöppingen einen großen Standortnachteil. Häufig, so die Erfahrung von Gerda Meppelink, Pressesprecherin bei Deutsche Glasfaser, entschieden sich Firmen, Häuslebauer und auch Mieter für einen Ort oder eine Wohnung mit schnellem Internet.

„Auch derjenige, der glaubt, dass sein Internet-Anschluss schnell genug ist, wird sich wundern“, sagt Meppelink. Zu schnell wächst der Datenverkehr im Internet. „Man wird die Glasfaser-Technik eher brauchen, als man denkt“, glaubt auch Josef Niehoff. Viele technische Entwicklungen können Nutzer der alten Kupferkabel bald nicht verwenden. „Auch wenn die Endgeräte, wie zum Beispiel Fernseher, es hergäben“, sagt die Pressesprecherin.

Doch damit Schöppingen und Eggerode angeschlossen werden, muss die von Deutsche Glasfaser vorgegebene 40-Prozent-Quote erfüllt werden. Heißt: 40 Prozent aller Haushalte müssen sich für einen Zwei-Jahres-Vertrag bei Bornet entscheiden.

Und das gilt sowohl für Schöppingen als auch Eggerode. „Sollte Schöppingen die Quote nicht erreichen, erhält auch Eggerode keinen Breitband-Anschluss“, stellt Gerda Meppelink klar. Egal wie viel Prozent in Eggerode den Anschluss haben wollen. Für die Gewerbegebiete gilt eine Quote von 50 Prozent. Die Außenbereiche werden aus Kostengründen nicht angeschlossen. „Wir haben aber auch schon mal eine Bauerschaft angeschlossen, deren Anwohner sich an den Mehrkosten beteiligt haben“, will Meppelink nichts ausschließen. Wie der genaue Zuschnitt des zu erschließenden Gebietes aussieht, wird in den nächsten Wochen von Deutsche Glasfaser festgelegt.

Auch der Kreis Borken hält die Glasfaser-Technologie für wegweisend. Er wird demnächst an der Kreisstraße zwischen Schöppingen und Eggerode ein Leerrohr verlegen, das die Deutsche Glasfaser nutzen kann. „Nur so ist es uns überhaupt möglich, Eggerode anzuschließen. Selbstverständlich mietet Bornet später das Rohr zu ortsüblichen Konditionen an“, sagt Meppelink.

Ab 1. April startet die dreimonatige Nachfrage-Bündelung. Den Zeitpunkt hält Josef Niehoff für günstig: „Dann werden die Politiker im Vorfeld der Kommunalwahl sowieso die Haushalte besuchen und können so die Menschen auch direkt informieren.“ Infoveranstaltungen werden im Frühjahr von Bornet organisiert. Zudem gibt es in der Gemeindeverwaltung einen direkten Ansprechpartner, und auch Bornet wird ein eigenes Büro in Schöppingen einrichten.

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Leitungen kommen unter die Bürgersteige Der Vertrag, das Unternehmen und das Verfahren

Schöppingen/Eggerode-Der Vertrag ermöglicht Deutsche Glasfaser, auf Gemeindegebiet die Leitungen verlegen zu dürfen. Zudem werden dem Unternehmen, das zur holländischen Reggeborgh-Gruppe gehört, die Nutzungsrechte an den Leitungen für 30 Jahre garantiert. „Danach könnte die Gemeinde das Netz selbst betreiben“, sagt Gerda Meppelink, Pressesprecherin von Deutsche Glasfaser.
Von Rupert Joemann

Bornet ist ein Tochterunternehmen von Deutsche Glasfaser. Während die Bissendorfer den Ausbau erledigen, betreibt Bornet später das Netz. „Das Netz ist aber offen“, betont Gerda Meppelink. So können auch andere Anbieter, gegen eine Nutzungsgebühr, ihre Dienste anbieten. Die Deutsche Glasfaser wird beim Verlegen der Kabelstränge die Bürgersteige aufnehmen. „Das geht aber schnell. Am gleichen Tag wird die Fläche geöffnet und wieder geschlossen“, sagt Gerda Meppelink. Die Leitungen werden dabei teilweise nur 30 bis 40 Zentimeter unter der Erdoberfläche verlegt. Sie rechnet mit einer Gesamtdauer von zehn Monaten – vom Beginn der Nachfrage-Bündelung bis zur Freigabe.