Jubiläumsschützenfest – Sternmarsch war ein Spektakel

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Schöppingen-Eggerode – Ein so großes Spektakel sieht der Wallfahrtsort Eggerode sonst nur zum Abschluss der Marienfestwoche im September bei der großen Marienprozession. Am Fronleichnamstag war es der Sternmarsch der Schützenvereine zum Jubiläumsschützenfest.

15 benachbarte Bruderschaften und Schützenvereine waren zusammen mit den Eggeroder Schützenbrüdern von verschiedenen Treffpunkten in Begleitung von fünf Musikkapellen und Spielmannszügen zu einem offiziellen Festakt zum Sportplatz des SV Eggerode gezogen. Hier war der Standort der einzelnen Abordnungen sorgfältig markiert, sodass alle Gäste Aufstellung vor der Ehrentribüne nehmen konnten.
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Brudermeister Heinz Fleige begrüßte alle Gäste. Bürgermeister Josef Niehoff griff in seiner Festrede das „junge Alter“ der Schützenbruderschaft Eggerode auf. „Allerdings begehen wir heute das Jubiläum einer Neugründung“, hob er hervor. Überliefert sei, dass im Jahr 1591 das in der Nähe gelegene Kloster Klein Burlo von spanischen Truppen geplündert wurde, wobei 27 Bauern aus Eggerode und Heven erschlagen wurden, die den Ordensleuten zur Hilfe geeilt waren.

„Dieses Ereignis, über das die Quellen berichten, war wohl der Auslöser zur Gründung einer Bauerngilde, zu der sich Bauern aus Eggerode und umliegenden Bauerschaften zusammenschlossen“, folgerte er. Eine erhaltene Urkunde nennt diese Gilde erstmals 1659.

„Wir können annehmen, dass auch zu dieser Zeit schon Schützenfeste gefeiert wurden“, ist Niehoff überzeugt. Nach mündlicher Überlieferung habe es eine alte Schützenkette gegeben, die jedoch mit unbekanntem Verbleib verkauft worden sei, sodass sich die wichtigsten Belege für die alte Schützentradition in Eggerode in den Wirren der Geschichte verloren haben.

Eine erhaltene Aufstellung der Schützenvereine aus dem Jahr 1829 nennt auch zwei aktive Gesellschaften in Eggerode, einen Junggesellenverein und eine Schützengesellschaft der Männer. Aufgrund eines tödlichen Unfalls im Jahr 1864 stellte der Vorläuferverein seine Aktivitäten ein. Es dauerte 100 Jahre, bis es zu einer Neugründung kam.

Nach der Rede des Bürgermeisters überbrachte Gisela Sonnabend, Sekretärin im Landesbezirk der Historischen Schützenbruderschaften, Grüße und Glückwünsche.

Die Abgeordneten der Eggeroder Vereine überreichten der Schützenbruderschaft eine Urkunde. Nach kurzen Grußworten übergab Brudermeister Heinz Fleige den Vorsitzenden der Gastvereine jeweils ein Exemplar der Festschrift und heftete an die Fahnen der Vereine ein Jubiläumsfahnenband.

Nach dem gemeinsamen Spiel eines zünftigen Marsches von allen Musikzügen zogen die Schützen in einem Festzug zur Kirche.

Auf der Vechtestraße hatten die Eggeroder Schützenbrüder Aufstellung genommen. An ihnen defilierten alle Gastvereine vorbei und gratulierten auf diese Weise den Jubilaren.