Glasfaser-Start weiter unklar / Entscheidung fällt frühestens im September

Westfälische Nachrichten
Schöppingen – Flott in die Zukunft: Die Gemeinde Schöppingen hat sich bereits im vergangenen Jahr für einen Anschluss an die Datenautobahn via Glasfaser entschieden. Der Rat stimmte geschlossen dafür, im Dezember unterschrieb die Kommune einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser – doch seitdem ist noch nichts passiert.
Von Anne Alichmann

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Im Raum stand seinerzeit, dass es im Frühjahr die ersten Infotermine geben und eine Nachfragebündelung im April starten könnte. Das sei eine Fehlinformation gewesen, erklärte die Pressesprecherin der Deutschen Glasfaser, Gerda Meppelink, jetzt auf WN-Nachfrage. „Ein Missverständnis.“ Es sei noch gar nicht klar gewesen, wann es in Sachen Breitbandanschluss in der Vechtegemeinde weitergehe – und das stehe auch heute noch nicht fest. „Wir sind im Moment noch nicht in der Lage, dazu etwas zu sagen. Das entscheidet sich frühestens im September.“

Abhängig sei der Start unter anderem von den Kapazitäten des Unternehmens, so die Pressesprecherin weiter. „Auf der Projektliste steht Schöppingen aber nach Hopsten ganz weit oben“, sagte Meppelink.

Also alles nur eine Frage der Zeit? Nicht ganz. Die Deutsche Glasfaser starte mit dem Projekt nur, wenn erkennbar sei, dass eine Nachfragebündelung Aussicht auf Erfolg haben würde, so Meppelink. Sprich: Es muss realistisch sein, dass sich 40 Prozent der Haushalte für einen Anschluss entscheiden. Wenn zwischenzeitlich zum Beispiel ein anderer Anbieter schnelleres Surfen in der Vechtegemeinde möglich machte, könnte die Nachfragebündelung „in Gefahr geraten“.

Schöppingen sei für die Deutsche Glasfaser aber „sehr interessant“, betonte Gerda Meppelink – schon wegen der Struktur und der Lage. Umliegende Gemeinden seien zum Teil schon angeschlossen. „Unser Netz ist wie eine Perlenkette“, so die Sprecherin. In diese würde mit Schöppingen ein weiteres Element aufgereiht.

In der Zwischenzeit pflege die Deutsche Glasfaser einen regen Kontakt zur Gemeindeverwaltung, so Pressesprecherin Gerda Meppelink abschließend. Das bestätigte Bürgermeister Josef Niehoff im WN-Gespräch. Man tausche sich stetig aus. „Wir hoffen, dass es schnellstmöglich losgeht. Wir haben alles auf Grün geschaltet“, erklärte Niehoff. So seien bereits Leerrohre verlegt worden – auch nach Eggerode. Das Startsignal müsse nun aber von der Deutschen Glasfaser kommen.

 

 


Deutsche Glasfaser und Bornet
Im Rat stellte ein Vertreter von Bornet vergangenes Jahr das Projekt vor, den vertrag unterschrieb die Gemeinde mit der Deutschen Glasfaser – das sorgte bei manchen für Verwirrung. Zur Erklärung: Die Deutsche Glasfaser GmbH – so Sprecherin Gerda Meppelink – baut und betreibt als Investor die Netze. Die Firma Bornet ist ein Tochterunternehmen und der regionale Partner im Münsterland. Sie mietet das Netz von der Deutschen Glasfaser an. Im Prinzip könnten aber auch andere Anbieter die Leitungen nutzen: „Unser Netz ist offen“, stellt Gerda Meppelink heraus.