Das Konzept sieht demnach vor, dass Freiwillige, die im Zentrum wohnen oder ein Geschäft haben, einen zweiten Router vor ihren eigenen schalten. Dieses Gerät verbindet sich mit anderen Freifunk-Routern in der Nachbarschaft. Auf diese Weise entsteht ein offenes Netz, das im Prinzip jeder nutzen kann.
Das Ganze laufe über die Server des Vereins Freifunk Rheinland, berichtet Gausling weiter: „Er agiert als Provider.“ Das habe auch den Vorteil, dass es keine Probleme mit der sogenannten „Störerhaftung“ gebe: Wenn also jemand das offene Netz missbraucht und zum Beispiel illegal etwas herunterlädt, haftet dafür nicht der Besitzer des Routers. Die unangenehme Post landet vielmehr beim Verein Freifunk Rheinland – und der ist als anerkannter Provider von der Haftung befreit.
Damit das Netz lückenlos funktioniert, müssen möglichst viele „Freifunker“ mitmachen. Die Gemeinde zählt dabei vor allem auf die Gewerbetreibenden an Amts- und Hauptstraße: „Idealerweise haben wir Router vom ersten bis zum letzten Geschäft“, sagt Gausling. Die „Initiative“ unterstützt das Vorhaben: „Wir hoffen, dass möglichst viele dabei sind“, macht der Vorsitzende Alfons Pacholak deutlich.
Aber auch Eggerode soll in die Planungen einbezogen werden. Franz-Josef Gausling: „Wir würden auch gerne die Wallfahrer mit kostenfreiem Internet versorgen.“
Bürgermeister Franz-Josef Franzbach ist zuversichtlich, dass sich viele bereiterklären, ihren Internetzugang zu teilen und ein bisschen von ihrer Bandbreite abzugeben: „Wer bald einen Glasfaser-Anschluss hat, dem tut das sicherlich nicht weh.“ Zumal sich festlegen ließe, wie viele Megabytes man zur Verfügung stelle.
„Einen deutlichen Gewinn bei überschaubarem Aufwand“ sieht der Verwaltungschef in dem freien W-Lan. Viele Kommunen im Umkreis hätten schon ein Freifunk-Netz. Das sei zwar „ein ambitioniertes Vorhaben“, aber absolut zeitgemäß. Die Ansprüche diesbezüglich – auch von Touristen – würden schließlich immer höher.
Zusätzliche Kosten kommen auf die „Freifunker“ keine zu – abgesehen vom Kauf des zweiten Routers, der laut Franz-Josef Gausling mit etwa 20 Euro zu Buche schlägt. Angedacht sei, dass die Gemeinde über einen Händler ein Kontingent mit vorkonfigurierten Geräten beschaffe und weitergebe, so Gausling.
Alle interessierten Schöppinger – egal ob Gewerbetreibende oder Privatpersonen – sind zu einem Infoabend zum Thema Freifunk eingeladen. Dieser findet am 1. März (Dienstag) ab 20 Uhr im großen Sitzungssaal des Neuen Rathauses an der Amtsstraße statt.