Abschlussfeier der Marienfestwoche

 
Aufgerufen, Zeugnis abzulegen
Schöppingen-Eggerode – Das wechselhafte Wetter konnte die Pilger, die nach alter Tradition jedes Jahr das Pontifikalamt zum Abschluss der Marienfestwoche mitfeiern, nicht an ihrer Teilnahme hindern: Wie im vergangenen Jahr waren mehr als 2 000 Menschen in den Wallfahrtsort Eggerode gekommen, um der Zeremonie beizuwohnen. Nicht alle fanden am Freialtar und in der Kirche einen Sitzplatz. Viele nahmen stehend am Gottesdienst teil. … Mehr erfahrenAbschlussfeier der Marienfestwoche

In seiner Begrüßung konnte Pastor Stephan Wolf neben vielen Einzelpilgern besonders die Gruppen aus den Pfarrgemeinden Ahaus-Wüllen, Schöppingen, Osterwick, Darfeld und Holtwick begrüßen. An Bischof em. Dr. Reinhard Lettmann gewandt, stellte Pastor Wolf scherzend fest, er könne sich eigentlich noch nicht an den „Emeritus“ gewöhnen, da er sein priesterliches Leben bisher nur unter einem Diözesanbischof gelebt habe. Bischof Lettmann entgegnete darauf lächelnd: „Wi wädd öller.“

In seiner Predigt ging der Bischof von Psalm 8 des Alten Testamentes aus, in dem der Mensch mit der übrigen Schöpfung verglichen wird: Der Mensch als Krone der Schöpfung, mit Herrlichkeit und Ehren gekrönt. „Unter den Menschen wird Maria in besonderer Weise hervorgehoben“, so der Bischof. Drei Juwelen glänzten in ihrer Krone: Maria als Mutter Gottes, als unbefleckte Empfängnis und als mit Leib und Seele in den Himmel Aufgenommene. Der Glanz dieser Juwelen verbreite sich auch auf uns alle, indem wir erlöst seien, Maria uns in dem Zeichen der Hoffnung vorangegangen sei und auch wir einst – wie sie – in den Himmel aufgenommen würden. „In dieser Hoffnung gipfelt unser Glaubensbekenntnis, und wir wollen heute die Fürsprache der Gottesmutter anrufen“, empfahl Bischof Reinhard Lettmann.

Die Christenheit sei aufgerufen, Zeugnis abzulegen, wie es die Gleichnisse vom Salz der Erde und vom Sauerteig deutlich machten. „Wir Christen müssen den Mut aufbringen, uns von anderen zu unterscheiden. Wir dürfen uns nicht hinter dicke Kirchenmauern zurückziehen“, ermahnte er. Deshalb habe man als Christ auch die Pflicht, an der bevorstehenden Wahl teilzunehmen, um dadurch ein christliches Leben mitzubestimmen.

Im Anschluss des Pontifikalamtes, das vom Chor der Schöppinger, Eggeroder und Gemener Sänger sowie vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr mitgestaltet wurde, zogen die Festteilnehmer unter der Führung der Schützenbruderschaft St. Mariä Geburt durch das Dorf. Am Marienbrunnen machte der Bischof mit den Priestern und der Marienstatue „Unsere Liebe Frau vom Himmelreich“ Station, um alle Pilger vorbeiziehen zu lassen. An der Gnadenkapelle schloss die Prozession mit Gebet und Gesang.

VON ALFONS KÖRBEL, GRONAU