Karnevalsjubiläum 2011

 

Karnevalsjubiläum 2011: Festkomitee übt sich in Archivarbeit

 „Haben auch gleich mit einigen Mythen aufgeräumt“

Schöppingen-Eggerode. Sein Jubiläum, 40 Jahre Karneval in Eggerode, begeht das Festkomitee Eggerode zwar erst im Jahr 2011; „aber mit den Vorbereitungen zu den Feierlichkeiten kann man ja nicht erst im Jubiläumsjahr anfangen“, so Johannes Hausmann, noch amtierender Sessionspräsident auf einer der vergangenen Sitzungen. Und gerade dann, wenn man sich die Arbeit machen möchte, alle Akteure des Eggeroder Karnevals erfassen zu wollen, ist eine Menge Zeit und Vorarbeit von Nöten.Zu diesem Zweck hat das Archiv-Team des Festkomitees, bestehend aus Klaus Potthoff, Frank Lütke Wenning und Matthias Frye, schon einige private Fotoarchive durchstöbert. Doch verliefen diese bislang eher mit mäßigem Erfolg, je weiter die Jahre zurückliegen.

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Klaus Potthoff, Frank Lütke-Wenning, Matthias Frye

Zum zweiten Mal ging es darüber hinaus am vergangenen Freitag zur Hauptgeschäftsstelle der Volksbank nach Gronau, die in ihren weitläufigen Kellerräumen eines der wenigen noch existierenden Lokalzeitungsarchive der Westfälischen Nachrichten beherbergt, um dort Zeitungsartikel zum Thema Karneval in Eggerode aus den großen Zeitungsbänden ausfindig zu machen. Doch auch hier war die Ausbeute ernüchternd, bis der Zufall half und in der Zeitung Platz für den Eggeroder Karneval dadurch war, dass neben dem sonntäglichen Winterfest 1979 erstmals ein Seniorenkarneval – zunächst auf einem Mittwoch, dann stets dienstags – fernab des Karnevalswochenendes abgehalten wurde, das traditionell den Berichten über die Umzüge des Straßenkarnevals vorbehalten war, so eine erste Erkenntnis. Erst 1992 wurde auch vom Winterfest berichtet. „Damit haben wir das vollständigste Zeitungsarchiv einer Eggeroder Gruppierung und können nun ab diesem Jahr fast lückenlos auf Zeitungsartikel zurückgreifen, die auf weitere Informationen hin ausgewertet werden sollen“, erklärt Klaus Potthoff. „Dabei haben wir auch gleich mit einigen Mythen aufgeräumt, so z.B. mit der Tatsache, dass es nie einen regelmäßigen Wechsel zwischen den Gaststätten Tegeler und Winter als Veranstaltungsort gegeben hat“, fügt Matthias Frye hinzu. Bei der Durchsicht stießen die drei Hobbyarchivare auch auf die einen oder anderen humorigen Artikel und Fotos; und man war überrascht, wer im Laufe der vergangenen 40 Jahre bereits alles karnevalistisch tätig war: So trugen z.B. vor fünf Jahren „pfundige Feen“, vor zehn Jahren die männliche „Erotik“ eines Herrenkegelclubs, vor 25 Jahren eine Horde „Schweinchentänzerinnen“ und vor 30 Jahren „Frau Schulze Sievert mit einem Aufsatz über Vaters Namenstag“ zum närrischen Programm bei, um nur Bruchteile zu nennen.

Doch trotzdem sind sie mit ihrer Suche noch längst nicht fertig. Gerade über die Anfangsjahre ab 1971 fehlen außer den losen Daten bislang sämtliche Informationen. Daher bittet das Festkomitee die Eggeroder Bevölkerung an dieser Stelle darum, z.B. in Fotoalben nach Material zum Karneval in Eggerode zu suchen und sie zu Recherchearbeiten den „Archivaren“ zur Verfügung zu stellen, um noch vorhandene Lücken zu schließen und „Fleisch ans nüchterne Zahlengerippe zu bekommen“, damit auch möglichst kein jemals aktiver Jeck vergessen wird.

Festkomitee, Funkenmariechen und Akteure aus dem Jahr 1986

Doch zunächst steht die kommende Session 2009/10 an. Zum Einläuten der neuen Session und zur Wahl eines neuen Sessionspräsidenten treffen sich alle Festkomiteesmitglieder am 11.11. um 20:11 Uhr im Hotel Winter. Dazu sind auch wie gewohnt die ehemaligen Mitglieder eingeladen.