Plattdeutscher Abend

-akö- Schöppingen-Eggerode. Wärme strahlte nicht nur das Herdfeuer im Gastraum des Landhauses Penz aus, auch der geschmückte Tannenbaum übergoss die Freunde der Plattdeutschen Sprache, die in größer Zahl gekommen waren, mit sanftem Licht.

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Für diesen Abend hatte der Heimatverein Texte des Mundartschriftstellers Bernhard Walbaum ausgesucht, ergänzt von zwei Geschichten aus dem Buch „Mein Weihnachten“, das gerade vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe herausgegeben wurde.
Die Texte „De nie Bux“, vorgelesen von Elisabeth Tegeler, „De Duorpschmitt (Thomas Frye), „De möde Buer“ (Alfons Körbel), „Hubert hat’t sick anners üöverleggt“ (Leni Göcke) und „De Unnerrock“ (Agnes Zurholt) sorgten für eine heitere Stimmung.
Weihnachtlich wurde es, als Heinrich Göcke „De wiäken vör Wiehnachten“ vorlas und seinen Text, den er in dem Buch „Mein Weihnachten“ veröffentlicht hat, mit dem Titel „Grünkohl für die Tiere“.
In Reimform schilderte Wirtin Angela Penz den Weg mit ihrem Mann in den Wallfahrtsort Eggerode. Im Jahr 2007 lasen sie eine  Annonce in einer Hotel- und Gaststätten Zeitschrift, in der das Hotel in einem Ort zum Wohlfühlen zur Pacht angeboten wurde. Bei ihrem ersten Besuch im Februar erwies sich Eggerode als öd und leer. Nur zwei Wochen brauchten sie für ihre Entscheiddung und eröffneten am ersten März das Hotel und Restaurant neu. Im Frühjahr 2010 werden es zwei Jahre, die Denis und Angela Penz in Eggerode sind, wo sie sich gut angenommen fühlen und gänzlich angekommen sind.
Heimatvereinsvorsitzender Konrad Overhage bedankte sich bei Familie Penz für die gastliche Aufnahme und verband damit eine kleine Lobrede auf die plattdeutsche Sprache, die in bewundernswert knapper und trefflicher Weise zum Ausdruck bringt, wozu das Hochdeutsch einen nicht endenden Wortschwall braucht. So fällt das Lob auf die umfangreichen Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest, die gewöhnlich für die Hausfrau schon Wochen vor dem Fest einsetzen, und das Schmücken des Weihnachtsbaums etwa so aus: „Mein Gott Frau, watt häs du di wier vull Arbeit makt!“, oder das Lob für das schmackhafte Weihnachtsessen am Festtag: „ Kann’m wull iäten!“  Wenn es dann um das Aufräumen und Abwaschen nach dem festlichen Weihnachtsmahl geht, drückt sich der Hausherr gewöhnlich mit der knappen Feststellung: „Ick gleiw, ick gaoh in de Ünnerst“.
„Der Plattdeutsche Abend vor Weihnachten ist eigentlich die Weihnachtsfeier des Heimatvereins“, stellte Konrad Overhage fest und bedankte sich bei allen Mitgliedern, die aktiv am Vereinsleben teilgenommen haben. Abschließend gab er die Veranstaltungstermine 2010 bekannt, zu ersehen im Veranstaltungskalender eggerode.de 2010, und wünschte allen ein gesegnetes Weihnachtsfest.