Die Prozessionen mussten diesmal in der Kirche stattfinden, da das Wetter den Gang durch das Dorf nicht zuließ. Nach den Gottesdiensten erteilte Pastor Stephan Wolf allen den Blasiussegen mit der Segensformel: „Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Krankheiten des Leibes und der Seele. Es segne dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist“.
Die geweihten Lichtmesskerzen wurden in den Familien nach altem Brauch zu besonderen Anlässen während des Jahres entzündet, zum Beispiel zum Schutz des Hauses bei Gewittern. Das Fest der Darstellung des Herrn (Mariä Lichtmess) galt in der katholischen Kirche als Ende der Weihnachtszeit. So wurden ab diesem Tag in den Kirchen die Krippen wieder abgebaut.
Lichtmess bedeutete früher auch den Beginn des so genannten „Bauernjahres“, an dem die Landarbeit wieder aufgenommen wurde. Daher rührt auch die Bauernregel die das Wetter im Blick hatte: „Ist’s an Lichtmess hell und rein, wird ein langer Winter sein. Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit“. Verbreitet war auch der Spruch, der die Veränderung des Tageslichts ab der Wintersonnenwende beschrieb: „(Der Tag verlängert sich) an Weihnachten um einen Hahnentritt, an Neujahr um einen Männerschritt, an Dreikönig um einen Hirschensprung und an Lichtmess um eine ganze Stund’“.
Lichterprozession und Blasiussegen
Mit geweihten Kerzen und Lichterprozessionen beging die Kirchengemeinde St. Mariä Geburt in den heiligen Messen am Morgen und am Abend (02.02.) das Fest der Darstellung des Herrn.