Renovierung der Gnadenkapelle

Mit seinen Mitarbeitern hat er alles Inventar aus der Kapelle entfernt und den Altar, der ursprünglich aus dem im 15. Jahrhundert gegründeten Wilhelmiten- und späteren Zisterzienserkloster Klein Burlo stammt,  in sein Einzelteile zerlegt, um sie gründlich zu reinigen. Sheralie  Büsching ist gerade mit der Reinigung eines großen Kerzenständers beschäftigt. In Barsinghausen bei Hannover zu Hause absolviert sie zurzeit ein freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege im Atelier von Restaurator Alfred Eimers. Ebenso ist Kay Mehner  aus Chemnitz in Sachsen eifrig mit den Reinigungsaufgaben beschäftigt. Er ist Vergoldergeselle von Beruf und möchte später ebenso wie Praktikantin Sheralie Büsching das Studium der Restauration in Hildesheim beginnen.
Obwohl die Kerzenopferstätte sich nicht mehr in der Kapelle befindet, sind tagtäglich vor dem Gnadenbild bis zu 12 große Kerzen entzündet. Diese tragen offensichtlich dazu bei, dass im Laufe eines Jahres sich den Besuchern eine völlig ergraute und abgedunkelte Kapelle darbietet. Selbst das wenige Blattgold an den Basen der Kuppeln oxydiert unter diesen  Bedingungen.
Der Vorgang ist jedes Jahr gleich bleibend: Zuerst reinigt Alfred Eimers die Wände mit einem Spezialschwamm. Anschließend sorgt eine aufgetragene Farbschicht für neue Helligkeit im Raum. „Die Schichten der immer wieder aufgetragenen, bindenden Farben haben eine beachtliche Dicke erreicht. Folge ist, dass der sich darunter befindende Putz infolge Salzbildung zu lösen beginnt“, deutet Eimers auf die Risse in den Putzschichten hin. Irgendwann werde es notwendig sein, den gesamten Putz in der Kapelle zu erneuern.
Gegen Ende der Woche wird die Kapelle für die beginnende Wallfahrtssaison 2010 gerüstet sein, die am ersten Mai in einem Pontifikalamt mit Weihbischof em. Dr. Max-Georg Freiherr von Twickel feierlich eröffnet wird.