Ausstellung unter Linden

Fünf regionale Künstler, Wolfgang Mössing und Eddy Pinke aus Münster, Michael Mauritz aus Darfeld, Michael Edelmann aus Horstmar und Alfons Körbel aus Eggerode, haben für die Wallfahrtszeit 2010 eine Skulpturenausstellung mit je einem Objekt zu dem Thema „Unter Linden“ in Eggerode konzipiert und aufgebaut. In einem Halbkreis von der Gnadenkapelle um die Kirche aufgestellt, sind sie während der Hauptwallfahrtszeit vom 1. Mai bis zum Ende des Rosenkranzmonats Oktober zu sehen. … Mehr erfahrenAusstellung unter Linden

Mit dieser Ausstellung möchten die Künstler an die Bedeutung der Linde in Geschichte,  Kultur und Mythologie erinnern.
Die Linde ist aus vielen Dorfbildern nicht wegzudenken. Insbesondere um Kirchen gruppieren sich häufig Lindenbäume und geben den Plätzen eine besondere Atmosphäre. So auch in Eggerode, dem zweitältesten Wallfahrtsort im Bistum Münster.
Etliche alte Lindenbäume mussten in den vergangenen Jahrzehnten aus Gründen der Sicherheit in Eggerode niedergelegt und durch Neuanpflanzungen ersetzt werden.
Der Lichtbaum von Michael Edelmann reckt sich wie eine weiße Energiespur seitlich der Gnadenkapelle zum Licht in die Höhe. Indem der Stamm von allem Beiwerk und Ästen befreit ist, reduziert der Künstler ihn auf das Wesentliche.
Alfons Körbel errichtet eine Mauer aus aneinander geketteten Sandsteinen um einen alten Lindenstamm. Er betont damit diesen Baum und versetzt ihn in einen abgetrennten, geschützten Bereich. Das Objekt, das sich an den Bildtopos des „Hortus conclusus“ (geschlossener Garten/Paradies) anlehnt, wird zu einem Sinnbild der zu schützenden Natur.
Mit dem Titel „Freya’s Linde“ für sein Objekt spielt der Künstler Eddy Pinke auf  die germanische Mythologie an, in der die Linde der Göttin Freya geweiht gewesen sein soll.
Aus dem Lindenstamm recken sich Drähte wie Äste der Sonne entgegen, in Wind und Regen schwingend und tönend.
Wolfgang Mössing setzt sich in seiner Installation aus Linde, Acrylglas und Stahl assoziativ mit dem Leben Marias auseinander. „Hast du gesungen Maria?“, nennt er sein Werk.
Dabei spannt er den Bogen zur vorchristlichen Göttinnenverehrung (Germanische Kultstätte Eggerode) und zu den Kreuzzügen am Ende des frühen Mittelalters.
In seiner Arbeit „Kreuzverbinder“ ordnet Michael Mauritz gewachsene Abschnitte eines Lindenholzstammes in einem Raster so an, dass eingelegte Stahlprofile in Form von Kreuzen die Stammabschnitte miteinander verbinden. Somit wird das christliche Symbol des Kreuzes zu einem verbindenden Element.
Zu der Ausstellung erscheint in Kürze eine Informationsbroschüre, die am Schriftenstand erhältlich ist.