Auch von Gästen aus Osterwick. Gleich kommen die Heimat-Experten ins Gespräch. „Besonders die Passage über die Vechte hat mir gefallen“, sagt eine Besucherin.
„Ich muss mir nachher jemanden holen, der mir die Kurbel dreht“, sagt Körbel lachend und wischt sich den Schweiß von der Stirn. Doch nicht allein darum hat er einen anstrengenden Tag. Neben Moritaten-Erzähler ist er auch einer der Organisatoren des Festes. Dazu kommt, dass er zu seinem Leidwesen kurzfristig als Märchen-Erzähler einspringen muss. Die vorgesehene Dame hat abgesagt. So liest Alfons Körbel zwei Mal chinesische Märchen vor. Die Kinder mögen es.
Erst nachmittags füllen sich die Straßen mit lebendigem Treiben an den Ständen. „Das Wetter ist optimal“, sagt Körbel, wohl wissend, dass einen Tag zuvor viele Gäste davon abgehalten worden wären, durchs Dorf zu flanieren. Dennoch ist Körbel nicht ganz glücklich: „Wir müssen das Fest entzerren“, sagt er. Schließlich würde es zeitgleich in Schöppingen, Horstmar und Darfeld Schützenfeste geben: unnötige Konkurrenz fürs Brunnenfest. „Wir haben auch einige Stand-Betreiber aus Schöppingen gehabt, die wegen des Schützenfestes von Peter und Paul abgesagt haben“, weiß Körbel. Darum schlägt er vor, dass sich alle Schöppinger und Eggeroder Vereine und Institutionen ein Mal pro Jahr zusammensetzen sollten, um ihre Termine abzuspreche, so wie bereits früher die „Kreative pro Eggerode“. Körbel: „Vielleicht klappt das ja irgendwann einmal“. Im nächsten Jahr wird es nicht leichter. Dann steht das Pfarrfest an. „Zwei große Feste sind für Eggerode vielleicht zu viel.“ Derlei Überlegungen bekommen die Gäste natürlich nicht mit. Sie amüsieren sich. Für die Kleinen lassen zwei Artisten des Zirkustheaters „Stand-Art“ Bälle kreisen, oder sie jonglieren mit dem Diabolo. Das Brunnenfest 2011 ist für sie noch weit weg.
Fotostrecke vom Brunnenfest auf der HP der Westfälischen Nachrichten