Die wichtigste Verbindung im Nordkreis läuft von Gronau über Heek nach Ahaus und ist bereits fertiggestellt. Der Anschluss nach Schöppingen wird über Legden und Asbeck hergestellt. In diesem Abschnitt liegen bislang allerdings lediglich im Teilstück zwischen Legden und Asbeck Leerrohre. Der Kreis hat die Verlegung vorgezogen und mit der Anlegung eines Radweges kombiniert. Den Weiterbau in Richtung Schöppingen hat jetzt der frühe Wintereinbruch verhindert. Sobald die Frostperiode vorbei ist, sollen die Bauarbeiten wieder aufgenommen werden. „Unser Ziel ist es, die Verlegung bis zum Mai abzuschließen“, sagt Dr. Elisabeth Schwenzow von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken (WFG), die das Ausbau-Konzept gemeinsam mit dem Kreis erarbeitet hat.
Geplant ist die Verlegung eines Drei-Kammer-Rohres entlang der Kreisstraße 28 über die Brookhegge bis zum Gewerbegebiet Süd. Anschließend sollen die Leerrohre an Telekommunikationsanbieter oder Energieversorger vermietet werden. „Wir stehen bereits mit möglichen Interessenten in Kontakt“, so Schwenzow im Gespräch mit den WN. Wer letztlich den Zuschlag erhalten werde, sei zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch offen.
Die noch offene Frage der Vermietung ist auch der Grund dafür, dass die Akquise potenzieller Nutzer der Breitbandversorgung im Ort noch in den Kinderschuhen steckt. Schwenzow: „Das Unternehmen, das den Zuschlag erhält, wird an die Unternehmen herantreten und dann zusammen mit den Interessenten die Anschlüsse an die Versorgungspunkte herstellen.“ Diese müssten nicht unbedingt per Glasfaser, sondern könnten auch über herkömmliche Kupferkabel bzw. über Funk hergestellt werden.
Apropos Funk: Wie Schwenzow betonte, plane die Telekom für 2011 den Aufbau eines Funk-Netzwerkes für schnelle DSL-Verbindungen in Schöppingen. Damit werde die Lücke beim schnellen Internet in Eggerode und den Bauerschaften geschlossen. Die Anbindung an die Breitbandversorgung via Glasfaser sei unabhängig davon allerdings unerlässlich. Angesichts enorm steigender Datenübertragungen werde ohne Breitband die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen behindert. Die Folge: Die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts sinkt langfristig.
Das wissen auch die Gemeinde Schöppingen und die Lokalpolitik. Beide drängen schon seit Jahren auf einen Ausbau der Telekommunikationsinfrastruktur. Da wundert es nicht, dass die Verwaltung mit gutem Beispiel vorangehen will, und – sobald das Netz steht – einen Glasfaseranschluss an das Rathaus herstellen will. „Die Vorteile der schnellen Datenverbindung im ADV-Verbund mit Ahaus und Legden liegen für uns auf der Hand“, so Fachbereichsleiter Franz-Josef Gausling.