Erste 2 – Tagesradtour der Radler vom Heimatverein

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Kontrolle über Satelliten-Bilder

Eggerode

Gelungener Auftakt: Zum ersten Mal haben die Radler des Heimatvereins eine Tour über zwei Tage unternommen.

Von Rupert Joemannund

16 Mitglieder der Fahrradgruppe des Heimatvereins haben nun zum ersten Mal eine Zwei-Tages-Tour unternommen. Foto: Rupert Joemann

Premiere bei der Fahrradgruppe des Heimatvereins Eggerode: 16 Mitglieder haben zuletzt zum ersten Mal eine Zwei-Tages-Tour unternommen. Dabei hatte sich früher lange niemand gefunden, die Gruppe leiten zu wollen. Am 24. April 2017 unternahm die Fahrradgruppe des Heimatvereins Eggerode ihre erste Tour. Mittlerweile ist ein fester Stamm von gut 20 Mitgliedern erwachsen, die alle 14 Tage dienstags von 14 bis 18 Uhr etwa 30 bis 40 Kilometer lange Halbtagestouren unternehmen. Dazu kommen noch circa 60 Kilometer lange Tagesausflüge und in der vergangenen Woche erstmals auch eine Zwei-Tages-Tour nach Rheine-Elte.

Schon vorher wollte der Heimatverein eine Fahrradgruppe ins Leben rufen. Es fand sich nur niemand, der die Leitung übernehmen wollte. Das änderte sich 2017, als Landwirt Heinz Seggemann in Rente ging. Der begeisterte Radfahrer übernahm die Leitung und organisiert seitdem zusammen mit Heinrich Rose die einzelnen Touren.

Rheine-Elte

Dabei führen die Halbtagestouren jeweils in die Region. „Wir versuchen, einmal im Jahr um den Pudding zu fahren“, erzählt der 69-jährige Heinz Seggemann. Heißt: Die Heimatfreunde steuern sämtliche umliegenden Gemeinden und Städte an. Mittlerweile kennt sich Seggemann so gut aus, dass er die Touren gar nicht mehr vorbereiten muss, sondern die Strecken aus dem Kopf abfährt. Das sieht bei den Tagestouren anders aus. Die Touren plant er bereits im Winter für die nächste von April bis in den Frühherbst gehende Saison. Dabei nutzt der Eggeroder, der in der Bauerschaft Tinge wohnt, eine Fahrrad-Software. Er meidet nach Möglichkeit ausgewiesene Radwege. Seggemann favorisiert Wirtschaftswege und fährt gerne auch Pättkes durch den Wald. Der Vorteil: Es sind weniger Radfahrer unterwegs, und die Mitglieder können nebeneinander fahren und reden.

Fahrrad-Software

Hat er mit der Software einmal eine Strecke ausgearbeitet, kontrolliert Heinz Seggemann jede Strecke mit Satelliten-Aufnahmen, ob auch wirklich alle Streckenabschnitte geeignet sind. „Da sitze ich den ganzen Winter dran“, sagt der 69-Jährige. Stellen, bei denen er sich nicht sicher ist, fährt er selbst noch einmal an. Dafür packt er das Fahrrad aufs Auto und fährt die örtlichen Gegebenheiten noch einmal vorsichtshalber ab. Die Fahrrad-Software hat für Seggemann noch einen anderen Vorteil. Insgesamt vier Heimatfreunde nutzen das selbe Programm. Der 69-Jährige stellt ihnen die Tourdaten zur Verfügung, sodass auch sie vorne fahren können und er nicht die Gruppe die ganze Zeit führen muss. Ihre Zwei-Tages-Tour haben die Eggeroder bewusst am Donnerstag und Freitag unternommen. „Am Samstag und Sonntag sind zu viele Radgruppen unterwegs“, sagt Heinz Seggemann mit einem Lächeln im Gesicht. Es gebe immer mehr Senioren-Gruppen, die Rad fahren, hat er festgestellt. Bei den Eggerodern, die alle zwischen Mitte 60 und Anfang 80 sind, nutzen alle 23 Mitglieder ein E-Bike. Die Räder seien in den vergangenen Jahren immer besser geworden, so Heinz Seggemann. Das birgt aber auch Gefahren im Straßenverkehr. Deshalb hat der Heimatverein einen Infotag mit Feuerwehr (Erste Hilfe) und der Polizei über die Rechte und Pflichten sowie die Gefahren veranstaltet. „Das hat viel gebracht“, ist Seggemann überzeugt.

Verpflegung

So wartet die Gruppe 200 Meter nach jeder Kreuzung auf die Letzten. Damit soll das Gefühl vermieden werden, dass langsamere Fahrerinnen und Fahrer abgehängt werden und dann unvorsichtig schnell fahren, um die Gruppe wieder einzuholen. Während der Halbtagestouren kehren die Eggeroder immer in eine Bäckerei ein – oder in ein Eiscafé, wie in Metelen. „In Metelen kann man sonst nirgendwo anders draußen sitzen“, sagt Seggemann. Für viele Bäckereien seien die Radfahrgruppen mittlerweile ein schöner Kundenkreis.

„Viele haben schon einen zweiten Kaffeeautomaten, so viele Rentner-Gruppen sind unterwegs.“ Außenkneipen gebe es hingegen immer weniger, so Seggemann. Und wenn, machten die meisten erst ab 17 Uhr auf. Deshalb wird bei den Tagestouren um Rucksack-Verpflegung gebeten. „Du kriegst mittags nichts mehr, außer in den Innenstädten. Da wollen wir aber nicht reinfahren.“ Häufig kehren die Radler dann abends im Eggeroder Hotel Winter zum Essen ein.

Im Winter lassen die Heimatfreunde ihre E-Bikes stehen. Dafür treffen sie sich im selben zweiwöchentlichen Rhythmus zum Kaffeetrinken in der Heimatstube. Dann sind auch die Mitglieder dabei, die aus gesundheitlichen Gründen die Radtouren nicht mehr mitmachen können. Zwei Frauen, die sich jährlich abwechseln, bereiten jeweils die Kaffeetafel vor. Und Heinz Seggemann kann sein Fahrrad-Navi entspannt zu Hause lassen.