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Die Fußballer des SV Eggerode zogen sich anfangs bei Fritz Roters in der Garage um
SV Eggerode feiert 40. Geburtstag
Schöppingen
Die Anfänge des SV Eggerode liegen noch vor der offiziellen Gründung. Nun feiert der Verein seinen 40. Geburtstag.
Noch weilt Fritz Roters im Urlaub. Doch Samstag will der 73-Jährige wieder zu Hause sein. Für den Gründungsvorsitzenden des SV Eggerode ist das eine Selbstverständlichkeit, feiert der Verein doch sein 40-jähriges Bestehen.
Die Wette hat Fritz Roters locker gewonnen. Ein Schiedsrichter des ASC Schöppingen hat ihm vorausgesagt, dass der SV Eggerode keine fünf Jahre bestehen würde. Als Wetteinsatz erklärte sich der Schiri bereit, dem SV Eggerode beizutreten. „Das hat er auch gemacht, wenn auch mit Verspätung“, erzählt Fritz Roters schmunzelnd.
Mittlerweile existiert der SV Eggerode 40 Jahre. Aus dem Vereinsleben des Dorfes ist der Club schon lange nicht mehr wegzudenken. Den runden Geburtstag feiert der Verein von Freitag (5. August) bis zum Sonntag (7. August).
Die Anfänge liegen etwa fünf Jahre vor der offiziellen Gründung 1982. Damals gab es in Eggerode eine Thekenmannschaft. Gespielt wurde auf einem Platz, den sich die begeisterten Fußballer selbst hergerichtet hatten. Das Grundstück in der Nähe des heutigen Spielplatzes am Hagen stellte die Gemeinde. „Wir haben die Erde flachgezogen“, erinnert sich Fritz Roters, der von 1982 an zwölf Jahre SVE-Vorsitzender war. Den Rasen brachten die Eggeroder mit Maschinen ein. Nach rund einem halben Jahr war der Platz spielbereit.
„Er hatte nur die Mindestmaße“, erzählt Fritz Roters. Gerade einmal 70 Meter war der Fußballplatz lang. Umkleidekabinen gab es nicht. Die erste Umkleide war die Autogarage von Fritz Roters an der Vechtestraße. Später stellte Hermann Schmitz einen Kriechkeller zur Verfügung. Gespielt wurde überwiegend gegen Thekenmannschaften aus dem Bereich Stadtlohn, Ahaus und Gescher. Roters: „In unserer Region gab es eigentlich weniger Thekenmannschaften.“
Die Eggeroder waren so mit Feuereifer bei der Sache, dass sie unbedingt am Spielbetrieb teilnehmen wollten. „Alle hatten da richtig Bock drauf“, erzählt der heute 73-jährige Roters. So gründeten die Eggeroder 1982 ihren eigenen Verein – den Sportverein Eggerode.
Doch das war erst der Anfang. „Jetzt mussten wir dem Gast auch was bieten“, sagt Fritz Roters. Damit meint der Gründungsvorsitzende ansprechende Umkleide- und Duschmöglichkeiten bereitstellen. Die Zeiten der Garage und des Kriechkellers waren vorbei. Fortan wurde auf dem Schulhof ein Gebäude neu aufgeteilt. „Aus den Mädchentoiletten wurden die Duschen“, blickt der 73-Jährige zurück. Zuerst durfte der Gast duschen, danach die Spieler des SV Eggerode. Für beide zeitgleich war nicht genug Platz vorhanden. „Wir haben solange im Flur der Schule gewartet“, sagt Roters. Heute unvorstellbar.
Gespielt wurde zunächst aber weiterhin auf dem kleinen Platz im Dorf. Doch immer wieder beschwerten sich Gastmannschaften ob der geringen Spielfeldgröße. Irgendwann lief dann auch die Sondergenehmigung für den Platz aus. Roters: „Da mussten wir etwas tun.“
Mithilfe der Gemeinde, die ein Grundstück tauschte, bekamen die Eggeroder Sportler ihr jetziges Gelände. Zunächst allerdings nur den Hauptplatz. Mit viel Eigenleistung richteten die Mitglieder den Platz her. „Wir haben auch das Gelände eingezäunt“, erzählt Fritz Roters. Die Gemeinde stellte die Materialien zur Verfügung.
In den ersten Jahren zogen sich die Fußballer weiterhin in der Schule um. Trotz der widrigen Umstände fanden zahlreiche auswärtige Kicker den Weg zu den Rot-Schwarzen. Oft waren es Spieler, „die in ihren alten Vereinen nicht genug eingesetzt wurden“. So zog der SVE vor allem Spieler aus Schöppingen, Horstmar und Darfeld an. Aber auch aus anderen Clubs schlossen sich die Fußballer dem neuen Club an. Schon nach zwei Jahren konnten die Eggeroder eine zweite Fußball-Mannschaft stellen.
Nach einigen Jahren wurde das jetzige Kabinengebäude gebaut, wieder in Zusammenarbeit von Vereinsmitgliedern und Gemeinde. Zudem erhielt der Club den zweiten Platz. Die drei Flutlichtmasten am Hauptplatz wurden inklusive der Betonfüße auf den Nebenplatz versetzt. Drei weitere Masten kamen hinzu, sodass heute ausreichend Flutlicht zur Verfügung steht.
„Der Hauptplatz ist sehr empfindlich“, sagt Fritz Roters. Bei Regen nimmt der Rasen relativ schnell Schaden, wenn er bespielt wird. Der 73-Jährige muss es wissen. Bis vor sechs Jahren kümmerte er sich um das Abkreiden. Dann gab er den ehrenamtlichen Job als Platzwart aus gesundheitlichen Gründen auf. Das Knie spielte nicht mehr mit.
Vor Kurzem griff Fritz Roters aber noch einmal zur Kreidekarre. Gemeinsam mit dem heutigen Vorsitzenden Sebastian Roters, mit dem der 73-Jährige nicht näher verwandt ist, kreideten der ehemalige und der aktuelle Vorsitzende für ein B-Jugendspiel den Platz ab.