Plattdütsker Patt nun mit QR Codes

„Plattdütsker Patt“ nun auch mit digitalem Mehrwert

Schöppingen/Eggerode

Vor mehr als 20 Jahren wurde der „Plattdütske Patt“ eröffnet. Federführend waren damals die Heimatvereine aus Eggerode und Schöppingen. Deren Mitglieder haben sich in den vergangenen Jahren eine digitale Frischzellenkur für den Patt überlegt.

Von Matthias Frye

2023 wird der "Plattdütske Patt" restauriert und durch QR-Codes digital erlebbar gemacht. Am Freitag wurde hierzu der letzte Pahl beim Ferienhof Wenker gesetzt (v. l.): Andre Busemas, Willi Münch, Matthias Frye, Reinhold Spicker, Silke Wenker, Erwin Schmeddes, Konrad und Margret Overhage, Mathilde Winter.

2023 wird der „Plattdütske Patt“ restauriert und durch QR-Codes digital erlebbar gemacht. Am Freitag wurde hierzu der letzte Pahl beim Ferienhof Wenker gesetzt (v. l.): Andre Busemas, Willi Münch, Matthias Frye, Reinhold Spicker, Silke Wenker, Erwin Schmeddes, Konrad und Margret Overhage, Mathilde Winter. Foto: privat

Er schrieb den Heimatverein an, mit der Bitte, ob man nicht auch eine hochdeutsche Übersetzung an die jeweiligen Tafeln anbringen könne. Diesen Wunsch griffen schließlich die beiden Heimatvereine aus Eggerode und Schöppingen auf – allerdings anders als gedacht.

QR-Codes statt Tafeln

Statt zusätzliche Tafeln anzubringen, versahen sie die Tafeln jeweils mit QR-Codes. „Die Idee dazu kam uns während eines Besuches in Bremerhaven vor drei Jahren“, so ein Vorstandsmitglied des Heimatvereins. „Dort waren im Amerika-Haus viele Gegenstände mit Knöpfen versehen, mit denen man sich weitere Informationen zu den jeweiligen Objekten erzählen lassen konnte.“Diese Idee aufgreifend, setzten die beiden Vereine in den vergangenen Jahren mit den QR-Codes in die Tat um. Wer nun diese Codes mit seiner Handy-Kamera einliest, gelangt auf der Homepage des Heimatvereins Eggerode zur Seite des plattdeutschen Textes. Hier kann man den Text dann in hochdeutscher Sprache nachlesen, um ihn zunächst zu verstehen, und sich ihn dann auf Platt und auf Hochdeutsch anzuhören.

Begriffe und Redensarten

Zudem können von der Seite aus auch alle übrigen Texte angewählt werden. Ins Hochdeutsche zu übersetzen, darum hatte sich der Vorsitzende Fritz Roters gekümmert. „Dabei gab es so manche Begriffe und Redensarten, die so nicht eins zu eins ins Hochdeutsche zu übersetzen waren, und wo man nach sinngemäßen ‚Übersetzungen‘ schauen musste“, so Roters.

Eingesprochen und auf der Vereinshomepage technisch umgesetzt haben die 42 Gedichte schließlich Margret und Konrad Overhage. Die Aufgabe, die QR-Codes als Aufkleber zu verteilen, haben sich die beiden Vereine dann geteilt. In diesem Zuge wurden auch marode und unansehnlich gewordene Texttafeln und auch ein Pfahl erneuert. Darum hatte sich der Schöppinger Verein gekümmert, ebenso um die Grabungs- und Setzarbeiten vor Ort.

2002 wurde der Plattdüske Patt als gemeinsames Projekt der Heimatvereine Schöppingen und Eggerode eröffnet. Mit dabei die beiden damaligen Vorsitzenden Clemens Fürstenau und Mathilde Winter (3. und 4.v.r.).
2002 wurde der Plattdüske Patt als gemeinsames Projekt der Heimatvereine Schöppingen und Eggerode eröffnet. Mit dabei die beiden damaligen Vorsitzenden Clemens Fürstenau und Mathilde Winter (3. und 4.v.r.). Foto: privat

Mit dem Setzen des letzten Pfahls beim Ferienhof Wenker in der Bauerschaft Ramsberg kam es am Freitagnachmittag schließlich zum Abschluss der Aktion. Darum hatte sich der Schöppinger Verein gekümmert, ebenso um die Grabungs- und Setzarbeiten vor Ort.

Beide Heimatvereine, Schöppingen und Eggerode, waren mit Abordnungen vertreten. Mit Mathilde Winter, der ehemaligen Vorsitzenden des Heimatvereins Eggerode, war auch eine Initiatorin anwesend, die 2002 den Plattdeutschen Patt ins Leben gerufen hatten und damals den symbolisch „letzten, 40. Pfahl“ beim Hof des damaligen Bürgermeisters Josef Niehoff in der Bauerschaft Heven setzten.

http://www.wn.de/muensterland/kreis-borken/schoeppingen/plattduetsker-patt-nun-auch-mit-digitalem-mehrwert-2828980