Parteien bewerten Arbeitsgruppe unterschiedlich
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe zur Zukunft der Grundschule in Eggerode sind nicht ergiebig gewesen. Die Parteien haben ihre Meinungen zur jetzigen Situation.
Benölken ist nicht der Einzige, der Schwierigkeiten hat, beim jetzigen Kenntnisstand eine Entscheidung zu treffen. Er wolle sich erst nach der Ausschusssitzung Gedanken machen und dann die Argumente sauber trennen, so FDP-Ratsmitglied Wolfgang Wenzel.
Auch Arbeitsgruppenmitglied Stefan Lammerding (SPD) sah die Treffen als nicht zielführend an. Der Knackpunkt sei gewesen, dass „überhaupt nicht über Lösungsansätze gesprochen wurde“, so der Eggeroder. Es sei keine Diskussion entstanden. Das habe auch am Moderator gelegen. Jeder Teilnehmer habe zwar etwas sagen können. Die Wortbeiträge seien nacheinander abgearbeitet worden, jedoch habe keine Diskussion stattgefunden, „weil man nicht direkt reagieren konnte. Das war für beide Seiten frustrierend“, so Stefan Lammerding.
Der UWG-Fraktionsvorsitzende Horst Emmrich sieht noch einen anderen Grund dafür, dass die Verwaltung weitere Treffen der Arbeitsgruppe als „nicht zielführend und erforderlich“ ansieht. Die Eggeroder Teilnehmer hätten „Scheuklappen aufgehabt. Sie sehen nur Eggerode“, sagt Emmrich. In die Kritik bezieht er seine eigene Fraktion mit ein. Man dürfe nicht auf Wahlergebnisse schauen, sondern auf harte Fakten, so der UWG-Fraktionsvorsitzende.
„Die Arbeitsgruppe sollte lediglich Dinge zusammentragen und nicht bewerten“, erklärt Wolfgang Wenzel (FDP). Das sei nur „mäßig gut gelaufen“. Er sieht es im Nachhinein auch als Fehler an, dass in der Mehrzahl Eggeroder in der Arbeitsgruppe vertreten waren. Das sieht Holger Benölken (CDU) anders. Er hält es für besser, wenn sich Leute aus dem Ort mit dem Thema beschäftigen: „Die stecken viel mehr drin.“
CDU will Fragen stellen
Benölken kündigt für seine Fraktion an, am Montag wohl keine Entscheidung treffen zu wollen. „Wir werden Fragen stellen“, sagt der Christdemokrat. Er bekräftigt die Absicht der CDU, den Schulstandort zu erhalten. Holger Benölken: „Wir sehen dort Potenzial.“ Er ist überzeugt: „Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.“
Als Beispiel nennt er die Erweiterung des Baugebiets Winters Kamp und die kommenden Baugrundstücke auf der Fläche der ehemaligen Raiffeisen-Genossenschaft. Wie wolle die Gemeinde die vollkriegen, wenn sie nicht mit einer Grundschule im Ort werben könne?, fragt Benölken. Andersherum: Wenn dort junge Familien einziehen, gibt es auch mehr Kinder.
Wenn die Grundschule schließe, schließe irgendwann auch der Kindergarten, glaubt Benölken. „Dann ist Eggerode tot.“ Das sieht Horst Emmrich anders: „Die Kita bleibt ja erhalten.“ Zum Sport oder Schwimmen würden die Eggeroder Kinder sowieso nach Schöppingen fahren.
Als problematisch sieht der UWG-Fraktionsvorsitzende an, dass Schöppinger Mädchen und Jungen, die zur Schule nach Eggerode fahren, kaum Kontakt zu Schöppinger Gleichaltrigen entwickeln.
Auch hält es Emmrich für falsch, die Kinder aus den Bauerschaften komplett der Eggeroder Schule zurechnen zu wollen. Er kenne Familien, die ihre Kinder nicht nach Eggerode in die Grundschule schicken wollen. Letztlich ist für den UWG-Fraktionsvorsitzenden persönlich der Hilferuf der Schule entscheidend.
Allerbeste Bedingungen
Wolfgang Wenzel ist überzeugt: Geht es nach den Fakten, müsse die Schule in Eggerode geschlossen werden. „Es gibt aber auch einen emotional-sozialen Aspekt“, betont das FDP-Ratsmitglied. Der müsste in die Entscheidung mit einbezogen werden.
Eine Entscheidung hat bereits der Grünen-Fraktionsvorsitzende Manfred Epping für sich getroffen: Er spricht sich für „einen Standort mit allerbesten Bedingungen für alle Schöppinger“ aus. Der Fraktionsvorsitzende kann die Argumentation von Schulleiterin Maria Wigger-Kerkhoff sehr gut nachvollziehen. Epping findet die Themen „ausführlich besprochen“.
OGS-Rechtsanspruch ab 2026
Horst Emmrich gibt zu bedenken, dass eine Entscheidung wegen des Rechtsanspruchs ab 2026 auf einen OGS-Platz bald fallen muss. Die Gemeinde müsste dann entweder für einen oder zwei Standorte planen. Stefan Lammerding (SPD) sieht dagegen noch Zeit für eine Entscheidung. Angesichts der landesweiten Diskussion wird „die OGS-Richtlinie wahrscheinlich nicht bindend sein“, glaubt er.